Eis


(quasi aus aktuellem Anlass, wenn man sich das Wetter in Berlin so anschaut)

Eis

erstarrt in gefrorener monotonie
auf dem grund der einsamkeit
und noch immer lächelst du
deine augen sind starr
gerichtet auf den himmel über dir
deine hände griffen noch danach
bevor dich das eis für immer lähmte
und deine seele in die kälte floh
selbst die sonne kann dich nicht mehr retten
auch wenn sie dich dem eis entreißt
bleibst für immer du ein teil davon
bewahrt in deiner form

irgendwann wird das lächeln zum schrei
doch niemand hört deine angst hier
du sinkst hinab
reglos und fast so kalt wie dein letzter gedanke
so einsam wie ein letzter atemzug

als du den grund berührst bist du allein
kein licht dringt mehr hierher
eiskalte dunkelheit lässt deinen körper nicht mehr los
wieder erstarrt in monotonie wird deine haut brüchig und weiß
strömung reißt sie mit sich fort
der ungehörte schrei verhallt lautlos in der tiefe
um dich nichts als finsternis

nichts trennt dich mehr vom himmel hier
nichts
nur das eis

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