Nachdem ich bereits letztes Jahr von der großartigen Luci van Org eingeladen wurde, im Rahmen einer Veranstaltung des VEID e.V. auf dem WGT in Leipzig zu lesen, freue ich mich sehr, auch dieses Jahr wieder mit von der Partie sein zu dürfen.
Am 03.06.2017 von ca. 16:00 Uhr bis 16:40 Uhr (sofern alles pünktlich läuft), werde ich einige Passagen aus „Isabelle“ lesen. Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist kein WGT-Ticket nötig, darüber hinaus ist der Eintritt frei. Es gibt also keine Ausrede, nicht dabei zu sein ^^
Genauere Informationen zum Ort der Lesung findet ihr in der Veranstaltung auf Facebook.
Die Geschichte erscheint höchstwahrscheinlich in etwa zeitgleich in der Anthologie „Zwielicht 10“. Sowohl Verleger als auch Lektorin bescheinigten mir, dass die Geschichte „ein wenig krank“ (Verleger) bzw. „schon sehr krass“ (Lektorin) sei, was ich einfach mal als Gütesiegel ansehe, da beide sich sehr beeindruckt zeigten.
Hier ein kleiner Teaser zu „Isabelle“ (Klick führt auf eine externe Seite):
Wie in meinen Geschichten üblich, spielt auch „Isabelle“ mit der Wahrnehmung des Protagonisten und damit auch der der Leser*innen. Verworrene, nicht unbedingt in der chronologisch korrekten Reihenfolge abgelegte Erzählfragmente, die aber in sich eine geschlossene Geschichte erzählen, wobei bewusst einige Elemente offen gehalten sind, spinnen den Plot, damit Leser*innen sich selbst die Hintergründe zusammenbauen können. Oder müssen.
Für meine Verhältnisse ist die Geschichte sehr splatterlastig ausgefallen, was aber lediglich bedeutet, dass es die eine oder andere exzessive Szene gibt, ohne das alles nur in Blut ertränkt würde. Selbstzweckhafte Gewalt ist für mich kein erzählerisch reizvolles Element, vielmehr setze ich derartige Szenen nur dann ein, wenn sie für die Handlung eine gewisse Relevanz haben. Und das, liebe Leserinnen und Leser, haben sie, soviel kann ich verspreche. Wer schon mal etwas von mir gelesen hat, weiß vielleicht, dass meine Geschichten immer eine Art Metaplot beinhalten, eine Geschichte unter der Oberfläche quasi, die sich erst entfaltet, wenn man die Bruchstücke selbst zusammensetzt. Ja, ich fordere meine Kundschaft. Entspanntes „mal-so-nebenbei-lesen“ gibt’s bei mir nicht. „Isabelle“ enthält sogar die erste (Trommelwirbel!) Sex-Szene, die ich je geschrieben habe. Natürlich ist auch diese nicht ganz das, was man anfangs vielleicht erwartet … „bizarr“ trifft es vielleicht ganz gut. Im Kontext der Geschichte fügt sie sich jedoch nahtlos ein, und hat selbstverständlich eine tiefere Bedeutung, die jede/r Leser*in aber für sich selbst herausfinden muss.
Wie schon in „Endstation“ oder „Alioth“ ist das eigentliche Grundthema überhaupt kein gewalttätiges, sondern eher eine philosophische Sichtweise. Gut, ich gebe zu, dass ein gewisser misanthropischer Zynismus wie auch in vielen meiner anderen Geschichten ein tragendes Element ist. Ich wohne in Berlin, da bleibt das wohl nicht aus. Ich baue gern Anspielungen und versteckte Zitate in meine Geschichten ein, die dem Kenner noch ein wenig mehr über die Hintergründe offenbaren, ohne den Laien ratlos dastehen zu lassen.
Ich freue mich auf euer Erscheinen in Leipzig und fiebere dem Termin entgegen, um „Isabelle“ endlich einem größeren Publikum vorstellen zu können.