Also los, 2016. Packen wir’s an!

Endstation einer U-Bahn in Berlin

Sascha Dinse, SchriftstellerFrohes Neues erst mal!

Das neue Jahr ist noch frisch, gerade mal ein paar Stunden ist es alt, als ich diese Zeilen schreibe. Natürlich könnte ich jetzt seitenlang von guten Vorsätzen und dergleichen anfangen, von Dingen, die ich mir nur deswegen jedes Jahr auf’s neue vornehmen, weil ich sie ohnehin nicht so ernst nehme, wie ich vielleicht denke. Das erspare ich euch an dieser Stelle. Vielmehr soll das hier ein Fahrplan sein, der skizziert, wohin ich mich als Schriftsteller in 2016 bewegen werden.

Das Artikelbild zeigt eine Endstation (Berlin, U-Bahnhof Innsbrucker Platz) und soll natürlich auf gleichnamige Geschichte anspielen, die Anfang 2016 veröffentlicht wird und bei der ich hoffe, dass sie ähnlich gut einschlagen wird, wie „23b“ es zuvor vermochte. Noch eine Nominierung für den Vincent Preis wäre schon sehr, sehr schön.

Lesungen

Wie ihr wahrscheinlich mitbekommen habt, startet mein 2016 gleich mit zwei Lesungen. Diesen sollen viele weitere folgen, ich werde in 2016 an verschiedenen Orten innerhalb Berlins, gern auch anderswo, lesen, meine Kurzgeschichten zum Besten geben, Werbung für mich machen und versuchen, einen gewissen Kreis an Interessierten aufzubauen.

Lesungen im Januar 2016 in Berlin

Das Gute daran, neben der Tatsache, dass ich bekannter werde: Ich bin gezwungen, mehr Zeit in’s Schreiben zu investieren. Ich bin gern Freiberufler und halte gern Lehrveranstaltungen, Vorträge etc, doch nimmt dieser Teil meines beruflichen Lebens derzeit in etwas so viel Zeit in Anspruch, wie er Geld einbringt – quasi alles. Durch Lesungen, für die ich ja neues Futter für die Hörer*innen benötige, muss ich einfach mehr schreiben. Mehr Output, mehr Veröffentlichungen, mehr Bekanntheit. Win-Win.

Daher arbeite ich, wenn ich nicht gerade blogge, derzeit an „Dunkler Ort“, einer Horrorgeschichte, die um 1900 spielt, damit ich diese dann am 23.01.2016 in Berlin zum Besten geben kann. Wahrscheinlich werde ich nur Auszüge lesen, da meine „Kurz“geschichten gern mal zwischen zwanzig und dreißig Seiten Umfang haben.

Je nach Arbeitslast fallen vielleicht noch Geschichten für diverse Ausschreibungen ab. Wird sich zeigen.

Kurzgeschichten

Was die Arbeit an meinen Kurzgeschichten angeht, soll 2016 das Jahr werden, in dem ich mindestens eine, vielleicht sogar zwei Anthologien herausbringe. Ich bin immer noch unschlüssig, ob es sinnvoller wäre, je eine Horror- und eine Science-fiction-Sammlung rauszubringen, oder ob ich das mischen kann. Ich mag beide Genres sehr, doch kann ich mich nur schwer in die Köpfe potentieller Leser*innen hineinversetzen.

Sicher ist jedoch, dass ich eine Sammlung der bisher fertigen Geschichten und einiger noch nicht beendeter veröffentlichen werden. Eventuell direkt über einen Verlag als Print- und e-Book, eventuell in Eigenregie, das steht noch nicht fest.

Diese Geschichten werden definitiv enthalten sein (ob nun in einer oder in zwei Ausgaben):

  • „23b“
  • „Susan“
  • „Endstation“
  • „Das Alison-Szenario“
  • „Dunkler Ort“ *
  • „Blaues Feuer“ *
  • „Isabelle“ *
  • „Scherben“ *
  • „Aranea“ *
  • „Risse“ *
  • „Fegefeuer“
  • „Hollowbrook“ *
  • „Jahrestag“
  • „Tartaros“ *
  • „Die Waterson-Konfiguration“ *
  • „Paragon“ *

(mit * gekennzeichnete Geschichten sind als exklusive Inhalte geplant, werden also aller Voraussicht nach nur in meiner Anthologie erscheinen)

Dazu werden eventuell noch ein paar mehr kommen, insgesamt sind das pro Geschichte mindestens 20 Seiten im Schnitt, sollte also genug Lesefutter ergeben.

Roman

Seit langem in der Planung, teils geplottet, aber noch immer in einer sehr, sehr rohen Variante, soll mein erster Roman in 2016 tatsächlich eine Form annehmen, in der man ihn einem Verlag anbieten kann.

Erzähltechnisch wird er der aus meinen Kurzgeschichten gewohnten Erzählperspektive und -struktur folgen, gleichzeitig wird er als Knotenpunkt zwischen einigen der Geschichten dienen. Viele Charaktere, Orte und Begebenheiten, die im Roman auftauchen werden, können Leser*innen meiner Kurzgeschichten besser (oder überhaupt) verstehen. Ich erhoffe mir daraus einen Mehrwert sowohl für mich als auch für meine Leser*innen und möchte nicht weniger als ein eigenes Geschichtenuniversum aufbauen.

Inhaltlich spielt die Geschichte in einer nahen Zukunft, verändert jedoch einige Parameter teils drastisch. Die Stadt als zentraler Handlungsort wird, ebenso wie in den meisten meiner Geschichten, die Hauptrolle spielen. Daneben leiste ich mir selbstverständlich Ausflüge in Horror- und Sci-fi-Gefilde, schmecke das ganze mit einer Menge Unerwartetem, skurrilen Charakteren und der einen oder anderen Geek-Anspielung ab. Düster und komplex, das soll es werden. Gleichzeitig werde ich, genau wie in den Kurzgeschichten, meine Leser*innen zum Mitdenken animieren und zum Interpretieren.

Umschichten meines Arbeitslebens

Weniger arbeiten, mehr verdienen, mehr Zeit zum Schreiben haben, mit dem Schreiben auch was verdienen. So könnte man den Plan kurz zusammenfassen. Dass bekanntlich der Teufel im Details steckt, weiß ich als Horrorautor natürlich am allerbesten. So leicht wie es sich anhört, ist es leider nicht. Zwar kann ich als Freiberufler weitestgehend selbst festlegen, wieviel und für wen ich arbeiten möchte, doch auch ich muss Miete und alle weiteren Ausgaben zahlen, die so anfallen. Da sage ich bei einem lukrativen, aber zeitintensiven Auftrag einfach „Ja“, weil nur so Geld reinkommt. Bei dem, was ich so schreibe, werde ich in absehbarer Zeit kaum auf den Bestsellerlisten auftauchen, auch wenn zumindest Science-fiction gerade eine kleine Renaissance zu erleben scheint.

Solange ich nicht für meinen Lebensunterhalt schreiben *muss*, ist das auch völlig in Ordnung. Langfristig möchte ich aber mehr Schriftsteller und weniger Dozent sein, und das bedeutet zwangsläufig, dass ich mit dem Schreiben auch etwas verdienen muss.

Nun, 2016, wir werden sehen, wie gut wir uns hier zusammenraufen können 🙂

Jetzt entkatert erst mal.

Viele Grüße,
Sascha


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